Was die Generation Z von ihren Arbeitgeber*innen erwartet

„Faul und keine Lust auf Arbeiten, ständig am Handy und total unentschlossen.“ und “Also sowas haben wir uns früher nicht erlaubt.” sind nur einige der Aussagen über meine Generation, die Gen Z, die ich immer wieder zu hören bekomme.

Wir werden oft abgestempelt als faule, egozentrische Smartphone-Junkies, die ständig Lob und Anerkennung erwarten, ohne wirklich etwas dafür zu tun. Aber wie viel Wahrheit steckt eigentlich in diesen Vorurteilen?

In diesem Blogartikel teile ich meine persönlichen Erfahrungen und Sichtweisen als Mitglied der Generation Z und erkläre, was wir von unseren Arbeitgeber*innen erwarten.

Wie tickt unsere Generation?

Als 2002-Geborene gehöre ich zur Generation Z und kann bestätigen, dass wir mit einer beeindruckenden Affinität zu Social-Media-Plattformen wie Instagram, TikTok, YouTube und Snapchat aufgewachsen sind. Bei Problemen und Fragen ist der erste Griff meistens zu unserem Handy und innerhalb weniger Sekunden liefern uns Google und andere Suchmaschinen die Antworten, die wir suchen.

Uns wird oft vorgeworfen, dass wir komplett unselbstständig ohne unser Smartphone wären. Diese Aussage kann sich natürlich nicht ganz abstreiten lassen, ja, wir verlassen uns oftmals auf das Internet – aber wieso auch nicht? Wenn man durch eine einfache Google-Anfrage eine Menge Zeit sparen kann? Dann sollte man das auch nutzen, wobei uns das noch lange nicht unselbstständig macht.

Wenn ich meine Generation kurz und knapp zusammenfassen sollte?

Puh. Dann würde ich sagen, dass unser starkes Interesse und Bewusstsein an sozialen und ökologischen Belangen, so wie der Klimawandel, Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit oder Feminismus, uns stark prägen. Deshalb erwarten wir auch von Marken und Unternehmen, dass sie Verantwortung für ihre Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft übernehmen.

Ich würde sagen, wir sind sehr offen gegenüber kultureller Vielfalt und internationalen Themen. Die meisten von uns sind mit Social Media und einem Smartphone aufgewachsen, wodurch wir sehr technikaffin sind. Trotz der hohen Technikaffinität wissen wir jedoch, wie wichtig ein gesunder Umgang mit den sozialen Medien ist und schätzen zwischenmenschliche Beziehungen und Selbstfürsorge. Mental Health Awareness und offene Kommunikation von menschlichen Bedürfnissen sind noch nie so wichtig gewesen wie heutzutage.

Natürlich kann man eine gesamte Generation so nicht einfach zusammenwerfen und generalisieren, aber dass wir Digital Natives mit einem starken Bewusstsein für soziale und ökologische Themen sind, lässt sich wohl kaum abstreiten.

Und was erwarten wir von unseren Arbeitgeber*innen?

Klare Kommunikation

Wir erwarten von unseren Arbeitgeber*innen regelmäßige Feedback-Runden und Informationsvermittlung über Unternehmensziele und Karrierechancen. Bei mir gibt es beispielsweise monatliche Gespräche mit dem Chef, um persönliche Probleme und Anliegen zu klären und eine transparente Kommunikation zu ermöglichen. Unsere Generation ist stark geprägt davon, dass wir großen Wert auf Ehrlichkeit und Transparenz setzen und das erwarten wir auch im beruflichen Umfeld.

Nachhaltigkeit & soziale Verantwortung

Wir möchten für Unternehmen arbeiten, die ethisch handeln und sich für soziale Projekte engagieren, etwa durch Umweltinitiativen oder Kooperationen mit gemeinnützigen Organisationen. Unternehmen, die zum Beispiel ihren CO2-Fußabdruck reduzieren oder soziale Projekte in benachteiligten Gemeinschaften unterstützen, sind für uns besonders attraktiv. Da muss man nur mal an #blacklivesmatter oder #fridaysforfuture denken.

Weiterbildung

Wir schätzen Arbeitgeber*innen, die uns Chancen zur persönlichen und beruflichen Entfaltung bieten, zum Beispiel durch Schulungen, Online-Kurse oder Lerngruppen. Ein Unternehmen, das beispielsweise Zugang zu Plattformen wie LinkedIn Learning oder Coursera ermöglicht oder regelmäßige interne Workshops anbietet, zeigt uns, dass es in unsere Entwicklung investiert. Natürlich denken wir dabei auch an unsere Zukunft: Stabilität ist uns wichtig, vor allem in einer sich extrem schnell wandelnden Welt erhoffen wir uns zumindest eine stabile berufliche Zukunft, während wir hoffen, dass wir den Kampf gegen den Klimawandel nicht verlieren.

Flexibilität & Work-Life-Separation

Wir erwarten, dass unsere Arbeitgeber*innen es ermöglichen, Arbeit und Freizeit harmonisch zu vereinen – durch Homeoffice, Gleitzeit oder Jobsharing. Während die Work-Life-Balance bei der Generation Y noch von extremen Wert war, kann man bei der Gen Z schon fast von einer Work-Life-Separation sprechen. Natürlich schätzen wir es, wenn Unternehmen Home-Office oder Gleitzeit anbieten, aber noch wichtiger ist uns eigentlich, dass wir Arbeit und Freizeit klar voneinander trennen können. Arbeit mit nach Hause nehmen? Oder per Firmenhandy erreichbar bleiben? Das klingt fast schon wie eine Strafe.

Weiterbildungsmöglichkeiten und Karriereentwicklung

Unsere Generation legt großen Wert auf kontinuierliche Weiterbildung, um im sich ständig ändernden Arbeitsmarkt relevant zu bleiben. Wir suchen nach Arbeitgeber*innen, die in unsere berufliche und persönliche Entwicklung investieren. Ob es dabei um Schulungsprogramme, Workshops, Online-Kurse oder Fachkonferenzen geht, die auf unsere individuellen Bedürfnisse und Interessen zugeschnitten sind. Soft Skills sind dabei ebenso wichtig wie fachliche Kompetenzen. Wir suchen nach Unternehmen, die klare und transparente Karrierepfade aufzeigen und Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung bieten, wie zum Beispiel Beförderungen, interne Jobwechsel oder Fachlaufbahnen.

Anerkennung & Wertschätzung

Wir möchten wissen, dass unsere Arbeit geschätzt wird. Regelmäßiges Feedback, gemeinsame Erfolge feiern oder ein einfaches Dankeschön sind uns wichtig. Unternehmen, die beispielsweise Events zur Würdigung von Erfolgen organisieren oder ein Bonusprogramm anbieten, zeigen uns, dass sie unsere Leistungen wertschätzen.

Inklusive Unternehmenskultur

Für uns ist es wichtig, dass Arbeitgeber*innen Vielfalt und Inklusion als Priorität betrachten und eine diverse Belegschaft fördern, die Brücken zwischen Mitarbeiter*innen unterschiedlicher Hintergründe baut. Feminismus, Gleichberechtigung und Chancengleichheit sind nur einige der Werte, die bei der Wahl der Arbeitgeber*innen von zentraler Bedeutung sind.

Sinnstiftende Arbeit

Wir möchten das Gefühl haben, dass unsere Arbeit einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt hat. Daher suchen wir nach Arbeitgeber*innen, die sinnvolle und nachhaltige Projekte fördern und uns die Möglichkeit bieten, uns persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Unternehmen, die beispielsweise in nachhaltige Technologien oder soziale Innovationen investieren, zeigen uns, dass sie einen Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen leisten möchten.

Fazit

Generation Z ist viel mehr als die faulen Smartphone-Junkies, als die wir oft dargestellt werden. Wir sind sozial engagierte, umweltbewusste und anpassungsfähige junge Menschen, die auf der Suche nach einem erfüllenden Gleichgewicht im Leben sind.

Unsere Prioritäten und Werte bieten eine erfrischende Perspektive auf die Zukunft und liefern wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Arbeitgeber*innen uns für sich gewinnen können. Indem sie inklusive Unternehmenskulturen schaffen, Nachhaltigkeit fördern und Flexibilität sowie Work-Life-Balance ermöglichen, können Unternehmen die Potenziale unserer Generation ausschöpfen.

Die Herausforderung für Arbeitgeber*innen besteht darin, überholte Vorstellungen über uns abzubauen und stattdessen unsere Stärken, Ambitionen und Ideale zu erkennen und zu fördern. Nur so können wir gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten.

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Stephan Egbringhoff
CEO & Co-Founder