So langsam kommt die Generation Z auf dem Arbeitsmarkt an. Viele Studien zeigen, dass die Werte und Erwartungen dieser Generation Arbeitgeber*innen vor neue Herausforderungen stellen. Aber damit kommen natürlich auch neue Chancen und Möglichkeiten.
Wir stellen dir die Generation Z vor und geben dir konkrete Tipps, wie du für diese Gruppe als Arbeitgeber*in attraktiv bist.
Wer ist die Generation Z?
Die Generation Z ist ungefähr zwischen 1997 und 2012 geboren und folgt auf die Generation Y. Nach ihnen kommt die Generation Alpha. Die Generation Z macht ca. 11% der deutschen Bevölkerung aus und ist damit deutliche kleiner als ihre Vorgänger-Generationen: Generation Y (16 %) und Generation X (17 %).
Auch, weil manche von ihnen noch in der Ausbildung sind, macht Generation Z bisher keinen großen Anteil am Arbeitsmarkt aus. Das ändert sich aber beständig und insbesondere bei Neueinstellungen treffen Unternehmen immer häufiger auch auf Generation Z.
Nachdem viele Unternehmen nicht auf die Ankunft von Generation Y mit ihren Werten und Vorstellungen vorbereitet waren, ist es jetzt Zeit, das Blatt zu wenden und als Unternehmen von Anfang an eine wichtige Rolle zu spielen.
Wie ist Generation Z aufgewachsen?
Unsere Jugend prägt uns. Das gilt auch für Generation Z. Werfen wir darum zunächst einen kurzen Blick darauf, wie diese Generation aufgewachsen ist.
Digitale Medien
Die Generation Z hat ihren Ruf als Digital Natives definitiv verdient. Sie ist mit Smartphones praktisch aufgewachsen und verwendet technische Geräte noch intuitiver und regelmäßiger als ihre Vorgänger-Generationen. Dabei spielen soziale Medien eine wichtige Rolle, um sich mit Freunden und Familie im Internet auszutauschen.
Die Generation Z ist eine Gruppe, die einen nahezu unbegrenzten Zugriff auf Informationen hat und diesen selbstverständlich nutzt. Die Mehrheit von ihnen nutzt mindestens einmal täglich soziale Medien, einmal täglich digitale Unterhaltungsangebote und sucht einmal täglich nach Informationen im Internet.
Dabei kennt die Generation Z durchaus die Risiken des Internets. Sie entscheiden sehr bewusst, welche Informationen sie online teilen und welche nicht.
Fachkräftemangel
Der Fachkräftemangel – davon hat Generation Z in ihrer Jugend immer wieder gehört. Durch den akuten Mangel ist Bildung theoretisch bei Weitem nicht mehr so wichtig wie noch bei der Vorgängergeneration.
Generation Z kann auch ohne Studium einen guten Job finden. 50 % der Schulabgänger überlegen, nach ihrem Abschluss direkt den Berufseinstieg zu wagen. Für Generation Z bleibt Lernen wichtig, aber das muss nicht mehr an einer Hochschule passieren.
Influencer
Nachdem Vorgänger-Generationen zu Stars im Fernsehen aufgesehen haben, gibt es für die Generation Z neue Vorbilder: Influencer. Die Generation Z weiß Authentizität und Ehrlichkeit zu schätzen und möchte nah am Leben seiner Vorbilder dran sein.
Dabei verlieren sie aber ihren kritischen Blick nicht: Sie wissen, dass Influencer-Marketing schwierig ist und besonders bei jungen Zielgruppen starke Manipulationen stattfinden können.
Wenige und ungehört
“OK Boomer” ist ein Meme, das sich ca. 2019 entwickelt hat und es verdeutlicht den Generationenkonflikt zwischen Generation Y/Z und den Babyboomern (ca. 1955-1969). Die Phrase ist als Reaktion auf stereotypische Ansichten der Boomer gedacht und soll bewusst eine Argumentation vermeiden.
Das Meme verdeutlicht die Frustration von Generation Z, die durch ihre geringe Anzahl nur schwer Einfluss auf die Gesellschaft nehmen können und sich von älteren Generationen ungehört fühlen.
Was macht die Generation Z aus?
1. Klare Trennung zwischen Privat-und Berufsleben
Die Generation Z trennt ihr Privatleben ganz klar von ihrem Berufsleben. Sie möchte nicht, dass sich die Themen mischen. Dadurch wirken Begriffe wie “Homeoffice” und “Flexible Arbeitszeiten” schon fast abschreckend auf sie. Sie möchte sich nicht ausnutzen lassen.
Für die Generation Z steht das Privatleben an erster Stelle, der Beruf kommt erst an zweiter.
2. Schneller Jobwechsel
Durch die Arbeitsmarkt-Situation ist Generation Z nicht darauf angewiesen, bei einem Unternehmen zu bleiben. Wenn ihnen das Unternehmen nicht gefällt, wechseln sie eben.
3. Entstigmatisierung von psychischen Krankheiten
Generation Z geht offen mit psychischen Krankheiten und Problemen um. Sie sind sehr viel bereiter sich Hilfe zu suchen und auch ihr Leben zu verändern, wenn ihre Psyche unter einer Situation leidet.
4. Toleranz bleibt
Der Trend setzt sich fort: Schon für die Generation Y war es wichtiger, sich in Toleranz zu üben, als die eigene Meinung durchzusetzen. Auch für die Generation Z steht die Verständigung im Vordergrund. Sie ist eine zielstrebige Generation, die aber trotzdem viel Achtsamkeit und Verträglichkeit in sozialen Situationen an den Tag legt.
5. Umweltschutz
Das Bewusstsein für Umweltschutz steigt allgemein in der Gesellschaft an und wird zum Massenphänomen. Für die Generation Z hat es noch mal einen ganz besonderen Stellenwert.
Der zweitwichtigste Wert für diese Gruppe (nach Gesundheit) ist Umweltschutz. Er ist für 71 % der Generation ein wichtiger Wert. Damit ist er sogar wichtiger als ein hoher Lebensstandard (63 %).
Was muss ich anbieten, um die Generation Z anzusprechen?
Du hast es sicher schon gehört: “Zukünftig bewerben sich Firmen bei Mitarbeiter*innen und nicht andersherum.” Das solltest du wirklich ernst nehmen, denn es ist wahr.
Werte vertreten
81 % der Generation Z würden nur für ein Unternehmen arbeiten, dass ihre Werte teilt. Die Werte sind der zweitwichtigste Faktor bei der Stellensuche. Also überleg, welche Werte dein Unternehmen vertritt und zeig, dass ihr für diese Werte einsteht.
Biete individuelle Entscheidungsmöglichkeiten
An erster Stelle für die Jobsuche steht, ob es möglich ist, eigene Entscheidungen für seine Entwicklung zu treffen. Festgefahrene Lebensläufe waren schon bei Generation Y angestaubt und sind jetzt definitiv vorbei.
Die Generation Z wünscht sich individuelle Entwicklungsmöglichkeiten. Du solltest ihnen häufige Feedback-Gespräche anbieten, in denen ihr gemeinsam schaut, was die besten nächsten Schritte sind.
Du brauchst eine Online-Präsenz
Die Generation Z informiert sich online. So einfach ist das. Es fängt damit an, dass deine Stellenausschreibungen online verfügbar sind, aber da hört es lange nicht auf: Hat dein Unternehmen Bewertungen auf den einschlägigen Seiten, wie zum Beispiel Kununu? Präsentiert ihr eure Werte und Kultur auf eurer Website und in Social Media?
Die Generation Z wird dein Unternehmen googeln und sich so ein erstes Bild machen. Das solltest du bei deiner Stellenanzeige und Online-Präsenz unbedingt bedenken.
Zuerst das Privatleben
Wie bereits erwähnt, steht für die Generation Z das Privatleben an erster Stelle. Darum solltest du Mechanismen schaffen, die auch kurzfristige Anpassungen der Arbeitszeiten möglich machen. Generell solltest du Überstunden vermeiden, weil sie bei der Generation Z überhaupt nicht gut ankommen.
Weiterführende Quellen
- 18. Shell-Jugendstudie: https://www.shell.de/ueber-uns/initiativen/shell-jugendstudie.html
- Anzahl der Einwohner in Deutschland nach Generationen: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1130193/umfrage/bevoelkerung-in-deutschland-nach-generationen/
- Generation Z und die Zukunft des Arbeitslebens: https://www.teamlewis.com/de/magazin/neue-globale-studie-generation-z-und-die-zukunft-des-arbeitslebens/