Die meisten Recruiting-Maßnahmen richten sich heutzutage an Generation Y & Z, doch auch die Generation X stellt mit ca. 20% eine wichtige Säule des deutschen Arbeitsmarkt dar.
In diesem Blogartikel stellen wir dir die Generation X vor und geben dir konkrete Tipps, wie du als Arbeitgeber*in für diese Gruppe attraktiv bist.
Wer ist die Generation X?
Zu Generation X zählen Menschen, die ungefähr zwischen 1965 und 1980 geboren sind. Ihnen folgt die Generation Y und vor ihnen war die Generation Boomer (Baby Boomer). Aktuell macht die Generation X ungefähr 20 % der deutschen Bevölkerung aus und befindet sich dabei mit 40 – 55 Jahren mitten im Arbeitsleben.
Der Name der Generation wurde übrigens populär durch einen Roman des kanadischen Autors Douglas Coupland “Generation X: Tales for an Accelerated Culture”. Coupland wollte mit dem Namen eigentlich darstellen, dass sich diese Generation einer Benennung entzieht und hat damit paradoxer Weise den Namen der Generation festgelegt.
Wie ist Generation X aufgewachsen?
Schauen wir erst einmal, was die Generation X in ihrer Jugend geprägt hat.
Politische Unruhe
Die Generation X ist in die Zeit der atomaren Aufrüstung hineingeboren. Es herrschte Kalter Krieg und sie die Zerstörung der gesamten Welt durch den Einsatz von Atomwaffen war eine sehr reale Bedrohung.
Massenarbeitslosigkeit
Vom Wirtschaftswunder war für die Generation X nichts mehr übrig. Sie erlebte Wirtschaftskrisen, steigende Arbeitslosenquoten und die Einführung von Niedriglohnjobs. Wer einen Job hatte, war froh ihn zu haben und tolerierte darum auch viele schlechte Behandlungen von Arbeitgeber*innen.
Familie
In dieser Generation wurde es zum ersten Mal gängiger, dass beide Elternteile arbeiten gingen oder sie nach einer Scheidung alleinerziehend waren. Der gesellschaftliche Blick auf solche Familien war aber noch sehr negativ geprägt und es gab kaum Mechanismen, um diese Familien zu unterstützen. Der Begriff der “Schlüsselkinder” kam auf, als abfällige Bezeichnung für Kinder, die einen Wohnungsschlüssel tragen und nach der Schule selbstständig nach Hause gehen mussten.
Was macht die Generation X aus?
1. Zwischen den Welten
Die Generation X ist die letzte Generation, die die analoge Welt noch richtig kennengelernt hat. Sie waren es, die die Digitalisierung gestartet und die Revolution durch Computer live erlebt haben. Dadurch gibt es in der Generation X sowohl relativ digital affine als auch eher traditionell analoge Menschen.
2. Motivation
Generation X legt viel Wert auf ein materiell abgesichertes Leben. Insofern möchten sie in ihrem Job vorankommen und gut bezahlt werden.
3. Burnout
Die Karriere hatte bei Generation X immer einen besonders hohen Stellenwert. Aber sie sind auch die ersten, die das Thema “Burnout” geprägt haben. Die Generation X neigt dazu geistig und körperlich für den Job bis an die Grenze und darüber hinaus zu gehen. Das hat auch die Folgegenerationen Y & Z beeinflusst: Im Gegensatz dazu stellen sie die Work-Life-Balance deutlich nach vorne.
Was muss ich anbieten, um die Generation X anzusprechen?
Finanzielle Sicherheit
Generation X hat generell ein großes Sicherheitsbedürfnis. Sie möchten, dass ihre Arbeitsstelle zuverlässig erhalten bleibt und sie ein regelmäßiges, gutes Einkommen haben.
Berufliches Vorankommen
Generation X möchte in der Karriere weiterkommen. Die Erfüllung spielt im Vergleich zu Generation Y und Z eine eher geringe Rolle.
Kommunikationskultur
Generation X hat schneller Sorge den Job zu verlieren als andere Generationen. Als Folge akzeptieren sie Situationen die sie unglücklich machen oft stillschweigend. Damit du nicht plötzlich Mitarbeiter*innen verlierst, dich sich nicht getraut haben ihre Meinung zu sagen, solltest du offene Kommunikation etablieren und nachhaken, wenn du gemischte Signale bekommst.
Weiterführende Quellen
- Anzahl der Einwohner in Deutschland nach Generationen: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1130193/umfrage/bevoelkerung-in-deutschland-nach-generationen/
- Von den Baby Boomern zur Generation Y – Eine empirische Studie: https://www.wko.at/site/Charta-der-Vielfalt/Service/publikationen/zusammenfassung-studie-f-website-17-3-17.pdf
